Was schlechte oder gute Führungskräfte sind, liegt im Auge des Betrachters. Vielleicht gelingt es trotzdem eine Sammlung von Leitsätzen zu entwickeln, die über die üblichen Formeln, die Inspiration, Respekt, Charisma und ähnliche Punkte thematisieren, hinausgehen.
1. Über Erfolge der Mitarbeiter freuen
Gute Führungskräfte erkennt man daran, dass sie sich mehr über die Erfolge der Mitarbeiter freuen, als über die eigenen.
Logisch, wenn wir Führung definieren als die Aufgabe, Mitarbeiter erfolgreich zu machen. Diese Veränderungen der neurologischen Verschaltungen in unserem Gehirn geht nicht von heute auf morgen. Es ist die Metamorphose von einem Mitarbeiter zu einer Führungskraft. Meine Erfolge sind die Erfolge meiner Mitarbeiter. Dazu muss ich die Aufgaben der Mitarbeiter kennen und sie in Größe und Inhalt so schneiden, dass Mitarbeiter damit erfolgreich sein können.
2. Unsicher sein, ob das ausreicht, was man tut
Gute Führungskräfte erkannt man daran, dass sie unsicher sind, ob das, was sie tun, ausreicht.
Wer aufhört selbstkritisch zu sein, hört auf zu lernen, der hört auf wirklich zuzuhören, offen zu sein für Dinge, die man nicht erwartet. Sie trauen nicht dem ersten Augenschein und dem oberflächlichen Feedback. „Warum halten sich so viele Ärzte für so unwiderstehlich genial? Weil die Unzufriedenen nicht wieder kommen.“ (Eckart von Hirschhausen)
Woran erkannt man schlechte Führungskräfte? Daran, dass sie sich für gut halten.
3. Gelegenheiten schaffen, über Arbeit zu reden
Gute Führungskräfte erkennt man daran, dass sie viele Gelegenheiten schaffen, offen über Arbeit zu reden.
Über Inhalte reden Führungskräfte genug. Wir kommen von der Fachlichkeit, holen unsere Bestätigung und unser Selbstwertgefühl daher. Mails und Meetings sind voll davon. Dabei liegt der Engpass in dem Erkennen der Wünsche, Ziele, Stärken und Bedürfnisse der Mitarbeiter – und in dem Beheben von Reibungen, Störungen, Unklarheiten, Ärgerpunkten und Gerüchten. Und das geht nur in den Gesprächen unter vier Augen, in denen die Mitarbeiter genau diese Punkte den Führungskräften anvertrauen.
4. Mitarbeiter weiterentwickeln
Gute Führungskräfte erkennt man daran, dass sie regelmäßig Potenzialträger hervorbringen
Eine der Königsdisziplinen ist der Mut, aus guten Mitarbeitern sehr gute Mitarbeiter zu machen, Potenziale zu entdecken und zu fördern. Und das auf die Gefahr hin, diese Leistungsträger zu verlieren, weil ihr Weg sie in einen anderen Bereich oder sogar zur Konkurrenz führt.
5. Seinen Verantwortungsbereich weiterbringen
Gute Führungskräfte erkennt man daran, dass sie die Zukunft im Auge haben
Wie werden wir in einem, in 3 oder 5 Jahren arbeiten?
Wie wird die Welt um uns herum aussehen? Ich betrachte meinen Verantwortungsbereich als Unternehmen im Unternehmen, entwickle gemeinsam mit meinen Mitarbeitern Zukunfts-Szenarien um den „Veränderungsmuskel“ zu trainieren. Effizienz und Effektivität beschäftigen mich täglich. Ich halte die Schnittstellen und Nahtlinien zu meinen „Nachbarn“ sauber.
Wären Sie eine gute Führungskraft? Hier sind 7 gute Gründe, Führungskraft zu werden.
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