Spricht überhaupt irgendetwas dafür, Führungskraft zu sein? Oder hat man als Führungskraft nur Stress und Ärger und ist der Buhmann des Unternehmens und der Nation?
Warum sollte man es sich antun, Führungskraft zu sein? Wegen der paar Euro, die man mehr im Portemonnaie hat? Oder wegen Ruhm und Ehre, Status und Titel?
Und dafür muss man hinnehmen, dass man im Sandwich zwischen oben und unten weniger von dem tun kann, was einem Spaß macht? Kein Lob, weniger sichtbare Ergebnisse, stattdessen Stress und Herumwurschteln, von Meeting zu Meeting rasen und nie fertig werden. Außerdem noch Ärger, weil man sowieso an allem schuld ist und zur Projektionsfläche für vielfältigste Erwartungen von Mitarbeitern und Vorgesetzten wird? Und schließlich soll man dann womöglich auch noch Mitarbeiter zu etwas motivieren, wovon man selbst nicht überzeugt ist?
In der Öffentlichkeit finden sich Führungskräfte häufig in der so genannten Bashing-Literatur (bashing = öffentliche Beschimpfung) wieder, frei nach dem Beispiel: „Mein Chef ist ein Arschloch, Ihrer auch?“ und dann werden sie schlussendlich auch noch mit gierigen, unfähigen Bankmanagern in einen Topf geworfen.
Warum sollte man es sich also antun, Führungskraft zu sein? Spricht nicht einfach alles gegen eine solche Entscheidung? Nein, es spricht nicht alles dagegen. Es gibt auch einiges, warum es sich lohnt, Führungskraft zu sein.
Warum es sich lohnt, Führungskraft zu sein
- Führungskräfte sind diejenigen, die die Strategien und Richtungsentscheidungen der Vorstände überhaupt erst in das Handeln und die Arbeit der Mitarbeiter umsetzen. Ohne sie bleibt jede Initiative, jede Veränderung wirkungslos.
- Führungskräfte sind die einzige Gruppe, die in dieser Link-Funktion sowohl für das Wohl der Gesellschaft, als auch für das Wohl des Individuums sorgt. Diese wirklich einzigartige Rolle zeigt, welchen wichtigen „Kitt“ Führungskräfte für Gesellschaft und Mensch darstellen.
- Das Verhalten der Führungskräfte bestimmt in einem hohen Maße, in welcher Stimmung, Laune und Selbstwertgefühl die Mitarbeiter nach Feierabend in ihre Familien zurückgehen und dort wiederum Stimmung, Laune und Selbstwertgefühl bestimmen.
- Führungskräfte schaffen den Rahmen, in dem Mitarbeiter einen sehr großen Teil Ihres Lebens verbringen. Wir können eine Welt schaffen, der man angehören möchte.
- Führungskräfte gestalten die Aufgaben so, dass das, was die Mitarbeiter tun, Nutzen für die Gesellschaft stiftet und damit Geld verdient. Mit diesem Geld können die Familien versorgt werden.
- Als Führungskräfte wachsen wir über die rein fachlichen Kompetenzen hinaus. Viele andere Wissenschaften und Kompetenzen kommen hinzu. Führungskräfte werden auch Unternehmer, Manager und Sozialpsychologen.
- Last but not least: Manchmal gelingt es, dass Mitarbeiter ihre Talente und Fähigkeiten entwickeln und in ihrer Persönlichkeit wachsen können, die ohne unsere Förderungen nicht entdeckt und entwickelt worden wären.
Obwohl Manager im Allgemeinen ein eher miserables Image genießen, kommen Unternehmer laut einer Forsa-Studie im Ranking der angesehenen Berufe (hinter Feuerwehr, Richter, Ärzte, Pfleger, Lehrer) auf einen recht ordentlichen Platz. Im Gegensatz zum öffentlichen Bild, scheinen Mitarbeiter zu ihren direkten Vorgesetzten mit das höchste Vertrauen zu haben. Im Geheimen kommen wir Führungskräfte wohl doch nicht so schlecht weg. Aber hoffe nicht, dass uns die Mitarbeiter Dir das als Führungskraft auch einmal direkt sagen.
Deine Kommentare, Meinungen, eigenen Erfahrungen oder Geschichten sind uns sehr wichtig! Was motiviert Dich, Führungskraft zu sein? Schreib uns Deine Gedanken in die Kommentare!
Mehr zum Thema „Führungspersönlichkeit“ gefällig? Du findest hunderte Artikel dazu auf unserer Hauptwebseite Leadion.de
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