Was ist die Aufgabe von Ärger?
Die interne Aufgabe und der Sinn von dem Gefühl „Ärger“ ist, eine Wiederholung zu verhindern. Entweder sorgt Ärger für die Veränderung der Welt da draußen (Aggression, Beseitigung einer Bedrohung, Stoppsignale an andere Menschen) oder Ärger verschafft unserem Gehirn Energie. Wir verwenden Zeit und Fokus darauf, unsere interne Abbildung von der Welt da draußen (unser „Lebens-Navi“) so zu verändern, dass sich eine Wiederholung ausschließt. Das nennt man auch „Lernen“. Die Ärger-Neurotransmitter nerven unser Gehirn so lange, bis ich gelernt habe, was es zu lernen gibt. Das negative Gefühl treibt mich an, es los zu werden.
Soweit so gut. Jedoch gelingt das nicht immer. Wie viele Computerprogramme kann sich auch unser internes „Ärger-Programm“ „aufhängen“ und in eine Endlosschleife oder in eine Sackgasse geraten (Grübeln). Wir leiden ohne Gewinn für uns. Wie kommen wir daraus? Dazu drei Wege:
1. Standpunkt wechseln. Alles ist relativ. Erwartungen zurechtrücken.
„Ich habe solange über meine fehlenden Schuhe lamentiert, bis ich jemanden gesehen hatte, der gar keine Füße hatte.“ Glück wird so zur Frage, welchen Standpunkt ich einnehme. Setze ich mich nach unten, ist das Glas halb voll, setze ich mich nach oben, ist das Glas halb leer. So gesehen ist jemand, der viel jammert und hadert, einfach nur sehr ehrgeizig und nie zufriedenen mit dem, was er hat. Einfache Frage: Was hast Du schon alles erreicht? Was musst Du überhaupt schon geschafft haben, dass Du das Problem überhaupt bekommen konntest? (Wenn Du das nicht geschafft hättest, hättest Du dieses Problem gar nicht.)
2. Standort wechseln. Zurück in die Zukunft.
Was wirst Du, aus der Zukunft betrachtet (z.B. 3, 12 oder 24 Monate später), aus der Ärger auslösenden Situation gelernt haben? Gibt es eine Regel, einen Grundsatz, den Du daraus ableiten kannst? Mache Dir das Lernen bewusst. Du darfst Dich dafür belohnen, dass Du daraus etwas lernen konntest.
3. Hurra – ein Fehler. Ärger als Chance.
Ärger über sich selbst mit Dankbarkeit ersetzen. Sei dankbar dafür, dass Du einen Fehler machen durftest. Fehler sind der Stoff, aus dem Weiterentwicklung gestrickt ist. Du hast etwas ausprobiert in einem neuen Feld. Du bist mutig und entdeckst Neues. Ein Leben ohne Fehler gibt es nur, wenn Du Deine bekannte Komfortzone nicht verlässt. Der Weg zum Erfolg ist mit vielen Fehlern gepflastert. Sei dankbar dafür, einen Fehler gemacht haben zu dürfen, und lobe Dich für Deinen Mut, Neuland betreten zu haben.
Mehr zum Thema findest Du in unserem Artikel „Ärger-Kreislauf durchbrechen„.
©Grannemanns Workbook