Oft haben wir Gefühle, die wir in diesem Moment gar nicht gebrauchen können. Jetzt die eigenen Gefühle kontrollieren und bewusst beeinflussen zu können – das wär’s! Wir zeigen Dir, wie das geht.
Ein Übungsprogramm zur Kontrolle von Gefühlen in vier kleinen Schritten
Auch negative Gefühle haben einen hohen Wert für uns. Sorgen verhindern Probleme in der Zukunft. Wut lässt uns Probleme in der Gegenwart lösen. Ärger lässt uns lernen, wie wir Wiederholungen vermeiden. Ekel verhindert Unangenehmes. Trauer gibt uns Zeit, alte Realitäten loszulassen und neue Realitäten zu akzeptieren. Scham bereitet Reue und die Fähigkeit zur Entschuldigung vor. Entschuldigung ermöglicht Verzeihung, Versöhnung.
Aber auch negative Gefühle können sich in einer Endlosschleife verfangen und uns ganze Stunden, ja Tage vergiften, ohne Ausgang und Nutzen. Eine Möglichkeit, da herauszukommen, ist, die Kontrolle über seine Gefühle zu gewinnen und sie bewusst zu steuern.
1. Zielgefühl auswählen
Das „Weg-von“ ist klar. Aber wo soll es hingehen? Ein „Hin-zu“ fokussiert uns auf das Neue. Wo willst Du hin? Wie möchtest Du Dich jetzt fühlen? Gelassen, entspannt, zufrieden, ausgeglichen, versöhnt, glücklich, charismatisch, überzeugend, überzeugt, neutral, fokussiert, neugierig, belohnt, selbstbewusst, tatkräftig, selbstsicher und viele, viele mehr. Hast Du Dir ein „x“ ausgesucht?
2. Wie fühlt es sich an „ _____“ zu sein?
Wir können uns nicht nur an Bilder, Geräusche, Gerüche, sondern auch an Gefühle erinnern.
Wie fühlt sich „_____“ sein eigentlich an? Erinnerung herholen, Gefühl vorbereiten.
3. Tu mal so, als wärst Du jemand, der sich „ _____“ fühlt.
Was fühlt jemand, der sich „_____“ fühlt?
- Wo ungefähr ist das Gefühl bei Dir?
- Wie fühlt sich das an?
- Und mache das Gefühl mit jedem Atemzug noch stärker.
- Bis Du Dich möglichst „_____“ fühlst!
4. Wie sitzt, wie atmet, wie schaut, wie verhält sich jemand, der sich
„ _____“ fühlt?
Verändere Deine Körperhaltung, verändere u.U. Deine Atmung, Deine Bewegungen, bis sie zu jemandem passen, der sich „_____“ fühlt. Funktioniert? Wenn ja, feiere Dich. Und mache das gleiche noch mal mit einem neuem Zielgefühl. Wenn nicht, probiere es ebenfalls mit einem anderem Zielgefühl.
Was machst Du mit dem neuen Gefühl?
Achte auch darauf, welche Veränderung das neue Gefühl auch in Deinen Aktionen hinterlässt. Veränderung Deiner Gedanken, Sichtweisen, Perspektiven, Produktivität und Effizienz. Gelungen? Du hast es geschafft, deine Gefühle zu kontrollieren? Dann hast Du Dich am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen. Gratulation!
Das Wichtigste zum Schluss
Die Schrittfolge ist nicht das Problem. Wenn man einmal den Ausgang gefunden hat, flutschen die vier Schritte mit jeder Übung immer leichter und schneller. Das Problem ist, in der Gefühlsschleife überhaupt den Punkt zu finden, in dem man sich die Macht zur Umentscheidung geben kann. Die Entscheidung: Dieses Gefühl will ich jetzt nicht. Ich will ein Anderes. Dieses ist nicht produktiv, bringt mich nicht voran. Das Beste wäre, wenn ich mich jetzt „_____“ fühlen würde.
Nach der Übung fühlst Du Dich bereits anders? Jetzt kommt der nächste Schritt: 4 Gedanken, die dauerhaft glücklich machen!
©Grannemanns Workbook