Prokrastination und To-Do-Listen. Auf die To-Do-List gehören nur Aufgaben, bei denen zwischen Gedanke und Tat kein Blatt passt. Alles andere gehört auf eine To-Move, eine To-Overcome oder eine To-Plan-List.
Wähle eine aufgeschobene oder gar verdrängte Aufgabe und prüfe sie anhand der folgenden Fragegruppen.
1. To move
Phase: Bewerten und Be-sinn-en
Fragestellungen:
- Welche Werte sind erfüllt, wenn Du die Aufgabe erfüllst?
- Ist das Projekt wichtig und notwendig?
- Macht es die Welt besser?
- Welche persönlichen Werte werden verletzt, wenn Du es nicht tust?
- Sichert es die mittel- und langfristigen Entwicklungs- und Lebensfähigkeiten?
2. To overcome
Phase: Einwenden
Fragestellungen:
- Was könnte schief gehen?
- Welche Gedanken kommen mir?
- Was befürchte ich?
- Welche Einwände habe ich ?
- Was könnte passieren?
- Was ist meine Gau-Fantasie?
- Was befürchtest Du, was passieren könnte, nachdem Du angefangen hast?
- Was meint die innere Stimme, die flüstert „Tu es nicht …, Du könntest feststellen, dass ..?“
- Wo sind Lücken? Wo sind Bereiche in der Planung, die noch unbekannt sind?
- Wo traust Du Dich nicht hinzuschauen? Wo ist nichts? Wo ist ein Berg im Weg? Wo ist Nebel?
- Eigene Erwartungen zu hoch? (Eigene Antreiber?)
- Will der Kunde/Empfänger diese Leistung wirklich?
- Ziel zu groß oder zu klein?
- Weg zu leicht zu schwer?
- Könntest Du verlieren oder auf Kosten anderer gewinnen?
- Könntest Du jemandem wehtun?
- Könntest Du nicht perfekt sein?
- Könntest Du nicht gewinnen?
3. To plan
Phase: Planen und Malen
Fragestellungen:
- Wie sieht das Gesamtzielbild aus?
- Der Endzustand des Projektes?
- Woran wird man erkennen, dass das Projekt beendet ist?
- Woran merkst Du das? Woran merken das andere?
Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum. Oder noch treffender: Je genauer man plant, umso härter trifft einen der Zufall. Planen heißt also, die Grobstruktur zu gestalten/ festlegen und Szenarien aufzubauen (Beste und schlechteste Wege) und Eintrittswahrscheinlichkeiten abzuschätzen. Es bedeutet, vorbereitet zu sein auf das, was passieren kann. Erstellen von Plan B, C etc. Was tun wenn …
4. To do
Phase: Tun
Die konkrete, einfache Handlung. So „atomisiert“, dass kein Einwand dazwischen passt:
Welches ist der erste konkrete Schritt?
- Ein Anruf
- Eine Mail, Brief
- Öffnen einer Datei
- Formatieren einer Seite
- Schreiben einer Gliederung
- Adresse raussuchen
Nur solche „nicht mehr teilbare“ Aktionen gehören in diese Box.
- Beginne erstmal
- Der Spaß kommt später von ganz alleine
- Der Appetit kommt beim Essen
Hier ist das zu finden, was „Flow-Zustand“ genannt wird.
Jetzt kennst Du den Zusammenhang zwischen Prokrastination und To-Do-Listen. Wie aber lassen sich To-Dos noch besser und erfolgversprechender kategorisieren? Deine intelligente To-Do-Liste.
© Grannemanns Workbook
1 Kommentar
Hallo Christian,
toller Artikel zur Überwindung der Aufschieberitis. Die vier Schritte mit den Fragen sind so konkret, dass ich auch tatsächlich was damit anfangen kann.
Auch die beiden Artikel zum Aufpeppen langweiliger Aufgaben enthält Tipps, die ich gut anwenden kann.
Vielen Dank für die wunderbare Website.