Du hast keinen Spaß mehr an Deiner Arbeit? Das könnte an den einzelnen Aufgaben liegen und daran, wie Du sie bewältigst.
Mit zwei Typen von Aufgaben haben wir so unsere Schwierigkeiten: Die mit zu hoher Aversion (Schluss mit Prokrastination – eine Anleitung) und zu geringer Appetenz. Aufgaben mit zu wenig Appetenz sind Aufgaben mit zu wenig Neugier (Dopamin) und zu wenig Aussicht auf Belohnung (Serotonin). Können dann noch Dinge schief gehen, dann sieht es sehr „duster“ aus.
Zwei Typen von langweiligen Aufgaben
Es gibt zwei Typen von langweiligen Aufgaben:
- Die, die von vornherein langweilig sind: „Da ist nichts, was mich interessiert“, „Wer will das wissen?“ Also Aufgaben mit zu wenig Dopamin.
- Aufgaben, die irgendwann langweilig geworden sind: „Da kommt nichts Neues mehr“, „Kenne ich schon alles“. Also Aufgaben mit zu wenig Serotonin/Belohnung.
Typ A: Aufgabe macht keinen Spaß
- Du musst zu einem Seminar zu den neuen Compliance-Regeln.
- Zieh Dir mal 10 Stunden e-Learning-Seminare zu „X“ rein.
- Übertragen von Datensätzen von einem System ins andere.
- Lange Bedienungsanleitungen lesen.
- Mit der Oma 2 Folgen „Traumschiff“ gucken.
- Meetings zu Projekten, die ich eigentlich für überflüssig halte.
- Überhaupt alle Antworten auf Fragen, die wir (gerade) nicht haben.
- … die Liste von Aufgaben, die keinen Spaß machen, ist lang…
Mit Nebenaufgaben aufpeppen
Ich habe mich umgehört, welche Strategien andere haben, um sich zu motivieren. Hauptstrategie ist, sich Nebenaufgaben zu stellen:
- Meetingbingo spielen: Worte aufschreiben, von denen ich glaube, dass sie vorkommen und abhaken, wenn sie gebraucht werden
- Fragen stellen, die das Meeting beschleunigen
- Contentkeeper-Rolle übernehmen: Intervenieren, wenn die Gruppe vom Thema abkommt
- Schnelllese-Übung mit dem Text machen, den man sowieso lesen muss
- Zusammenfassungen üben. Was war die Kern- Erkenntnis des letzten Absatzes?
- Texte mit einem Meta-Blick lesen: Wie ist der Text aufgebaut? Überzeugungsmuster? Was macht den Text flüssig bzw. sprerrig? U.v.m.?
- Metablick bei Seminaren: Was macht der Referent gut? Was könnte ich übernehmen? Was macht er schlecht und warum? Wie würde ich es machen?
- In der Schule habe ich die, die im Gegensatz zu mir, ein Fach interessant fanden, gefragt, was sie daran so interessant finden. Die Antworten waren immer überraschend und spannend und haben mir geholfen, etwas mehr Aufmerksamkeit für das Fach aufzubringen.
Typ B: Aufgabe macht keinen Spaß mehr
Das sind die Aufgaben, die ich schon häufig gemacht habe und die ihren Reiz verloren haben. Bei mir sind es Protokolle schreiben, Rasen mähen, Abrechnungen machen u.ä. Hier scheint die Hauptlösung in neuen Zielen zu liegen. Wie kann ich mir neue herausfordernde Ziel setzen?
Neue Ziele setzen für mehr Spaß an der Arbeit
- Für sich neue Geschwindigkeitsrekorde aufstellen.
- Noch schönere, bessere, informativere Protokolle gestalten
- Den Rasen noch schöner, gleichmäßiger mähen (Neuen Rasenmäher kaufen oder einen Roboter)
- Statt im alten Design Literaturlisten einfach nur zu verlängern, das Design aufpeppen oder zum Beispiel mit Hyperlinks die Liste „fancy“ machen.
- Manchmal kann es schon helfen, die Lieblingsmusik oder einen unterhaltsamen Podcast anzumachen – Staubsaugen (Kopfhörer nicht vergessen) oder Geschirrspülen läuft dann fast von allein
- Betrachte Dich als Glücks-Kobold: Wem helfe ich mit meiner Arbeit? Wem tue ich gerade indirekt etwas Gutes, ohne dass er oder sie davon weiß?
Wenn Dein ganzer Job langweilig sein sollte, musst Du überlegen, ob Du überhaupt den richtigen hast (Habe ich den richtigen Beruf?).
© Grannemanns Workbook