Der Eintritt in eine neue Gruppe, Unternehmen oder Kreis ist immer heikel. Und in der Regel mit viel Unsicherheit, Unruhe und Nervosität verbunden. Wie komme ich an? Wie werde ich empfangen? Werde ich akzeptiert oder mache ich schon im Ansatz alles falsch? Soll ich nicht lieber schnell klären, wo mein Platz ist und welchen Anspruch ich habe?
„Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr“ und Hoppla – hier bin ich!
Diese Fragen sind im Ansatz schon falsch. Sie machen mich entweder extrovertierter als ich eigentlich bin. Oder sie machen mich zurückhaltender als ich eigentlich bin. Sie machen mich auf jeden Fall unauthentisch, inkongruent und gekünstelt. Du weißt zwar nicht, ob Du zu stark oder zu schwach erscheinst, aber Du weißt, dass Du nicht natürlich und locker bist.
Bescheidenheit oder Hans Dampf? Das ist die falsche Frage!
Aber was sind dann Fragen, die uns in dieser Unsicherheit Orientierung geben können? Eine Frage, die hilfreich ist: Wer kann Dir bei der Einführung in die Gruppe helfen? Gibt es vielleicht einen Door-Keeper, der Dich einführen, vorstellen, für Dich die ersten Schritte gestalten kann?
1. Frage den Door-Keeper, ob und wie er Dir den Einstieg erleichtern kann
Scheu Dich nicht, diese Person zu bitten, Dich einzuführen. Willst Du Einfluss darauf nehmen, was er sagt, solltest Du es schriftlich und im Vorfeld tun. Direkt vor der Veranstaltung ist auch der Door-Keeper nervös und nicht wirklich aufnahmefähig.
2. Suche so viele Einzelkontakte wie möglich
Du magst 10 Leute gut kennen, als Gruppe stellen sie dann doch ein unbekanntes Wesen, eine Bedrohung dar. Eine Gruppe ist immer so gut wie die Summe der Einzelbeziehungen. Mach Dir die neue Gruppe nah, indem Du so viele Einzelkontakte knüpfst wie möglich. Damit schaffst Du Bezüge, Nähe, Bekanntes. Und wenn Du es sagen oder präsentieren musst, sind es die Gesichter dieser Bekannten, die Du suchen kannst und die Dir Sicherheit und etwas Vertrautheit geben. Suche diese bekannten Gesichter und sprich zu diesen Bekannten. Das hat mir auch bei Reden mit sehr vielen Zuhörern immer sehr geholfen (Lampenfieber- Was denkt das Publikum?).
3. Konzentriere Dich auf die anderen, nicht auf Dich
Sieh aufmerksam auf das, was die anderen tun, wie sie reagieren, wer offen und wer angespannt ist. Stell Dir nicht die Frage, wie Du Dich verhalten sollst. Stell Dir die Frage, wie die anderen sich verhalten, wie es den anderen geht, was ist das für ein Mensch? Wenn die anderen auf Dich reagieren, reagierst Du ganz automatisch richtig (und nicht durch den Filter Deiner eigenen Absichten). Die vermutlich wichtigste Regel.
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