Ist Arbeit für Dich Plage und Mühsal oder ein Privileg, das Dich glücklich macht? Was sind Deine Glaubenssätze und Grundannahmen dazu?
Einstein ist einmal gefragt worden, was denn die wichtigste Frage sei. Nach kurzem Überlegen soll er geantwortet haben: „Die wichtigste Frage ist doch, ob das Universum ein freundlicher Ort ist.“
Überraschende Antwort für einen Wissenschaftler. Denn diese Frage lässt sich nicht als Theorie beweisen oder widerlegen, sondern stellt die Frage nach einem Glaubenssatz, einer Grundannahme mit einer Tendenz zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung.
Grundannahmen konstruieren die Realität
Die philosophische Richtung des Konstruktivismus besagt, dass es in vielen Bereichen die Glaubenssätze und Grundannahmen sind, die über die Realität entscheiden. Wir konstruieren die Welt mit unseren Grundannahmen. Das tolle an Grundannahmen ist, dass ich sie verändern kann, denn sie sind zunächst erst einmal nicht wahr oder falsch, sondern eher förderlich oder hinderlich. Es ist also längst überfällig, zu fragen, welche Glaubenssätze wir in Bezug auf das Thema Arbeit haben.
Welchen Glaubenssätzen kannst Du zustimmen, welchen nicht?
Sei ehrlich zu Dir selbst und überlege, welchen der folgenden Aussagen Du zustimmst und welchen nicht.
- Arbeit ist dazu da, dass man leben kann.
- Ich arbeite, damit ich während der Zeit, in der ich nicht arbeite, leben kann.
- Ich arbeite für den Feierabend, für das Wochenende und für den Urlaub.
- Ich lebe, damit ich arbeiten kann, denn Arbeit macht Spaß.
- Arbeit ist nur notwendiges Übel, Plage, Mühsal.
- Arbeit ist etwas, das erledigt werden muss.
- Arbeit ist etwas, dass ich tue, das andere zufriedener macht, das andere gebrauchen können, das einen Nutzen stiftet.
Eigentlich dürfte man nicht fragen „Was musst Du heute erledigen?“, sondern „Was darfst Du heute arbeiten?“.
Gibt es Grundannahmen, die ich vergessen habe? Falls ja, ab in die Kommentare damit!
Arbeit ist immer beides – Unglück und Glück. Und das hängt davon ab, welchen Job ich habe (auch interessant: Jobwechsel Ü 50 – Bewerbungstipps und Fehler).
Das schöne an Glaubenssätzen ist, dass man sie ausprobieren kann, dass man sie anprobieren kann wie ein neues Kleid oder einen neuen Anzug. Man kann ausprobieren, ob sie einem passen, ob man sich an sie gewöhnt und ob man sich in ihnen vielleicht besser fühlt als in den alten Klamotten. Mir hat zum Beispiel das Schreiben dieses Artikels bereits eines gebracht: Ich werde mich gleich nicht fragen, was ich erledigen muss, sondern was ich erledigen darf. Und so lasse ich mich überraschen, welche Schätze dieser Tag noch für mich bereithält.
©Grannemanns Workbook
2 Kommentare
Danke für den guten Ratgeber! Ich bereite derzeit eine Präsentation vor, um mal wieder ein bisschen frischen Schwung unter die Kollegen zu bringen, nach dieser langen Homeofficezeit. Und irgendwie ist es gar nicht so einfach was „gutes“ zu finden, was nicht einfach nur dieses klassische „Gelaber“ ist. Ich habe schon ein paar gute Tipps für mehr Spaß bei der Arbeit gefunden, aber die Glaubenssätze von euch regen wirklich nochmal zum Nachdenken an. Die werde ich auf jeden Fall einbinden. Vielen Dank!!
LG Victoria
Liebe Victoria,
vielen Dank für Deinen tollen Kommentar. Zu lesen, wo genau unsere Impulse Anwendung finden, gibt uns viel Rückenwind und Motivation, mit unserm Blog und unserem Stil weiterzumachen.
Gibt es einen Artikel, den Du Dir vielleicht wünschst? Wir würden gerne einen Beitrag für Dich schreiben, um bei weiteren Herausforderungen zu helfen. Wenn nicht jetzt, fällt Dir bestimmt bei Gelegenheit ein Thema ein…
Liebe Grüße
Ulrich Grannemann & Team