Warum Feedback schwierig ist und so selten gelingt. Wie viel Prozent der Feedbacks, die Dir eigentlich gegeben werden müssten, werden nicht gegeben? Die Antworten liegen zwischen 70 und 90 %. 100 % sagen, dass Feedback enorm wichtig ist.
Der wirkliche Fehler, der Feedback so schwierig macht, ist nicht die mangelnde Verfolgung von Feedback-Regeln. Der liegt viel früher: Der Fehler liegt in der Grundannahme, dass Mitarbeiter ihre Arbeit richtig machen und wir nur dann Feedback geben müssen, wenn davon eine Abweichung, sprich ein Fehler entstanden ist. Da man aber vorher die vielen Gelegenheiten zum Lob nicht genutzt hat, wissen Führungskräfte sehr wohl, dass das eine negative Feedback einen völlig falschen Eindruck von der Einschätzung der Leistung des Mitarbeiters gibt.
Ein halbherziges „Ich bin ja ansonsten meist zufrieden mit Ihnen, aber…“ hilft gar nichts!
Das neue Mindset für Feedback muss lauten: es gibt immer was zu lernen! Dann wird Feedback nicht zur Ausnahme, sondern zur Regel. Dann gibt es nicht die Frage, ob Feedback und Lob wichtig sind, sondern nur noch, welches wir geben.
Wir müssen also weg vom Feedback als rückwärts bezogen, personenbezogen und als Ausnahme hin zu „Was-können-wir-noch-besser-machen?“, aufgabenbezogen als Regel. Das bedeutet das Einüben neuer Gewohnheiten. Es braucht eine Zeit zum Arbeiten, eine Zeit zum Aufpeitschen, eine Zeit zum Planen, eine Zeit zum Feiern und eine Zeit zum Lernen und Feedbackholen und -geben.
© Grannemanns Workbook